Kristin Harilas Achttausender-Jagd: Nummer 7, Nanga Parbat

Die Diamirseite des Nanga Parbat

Die ersten Achttausender-Gipfelerfolge der Sommersaison in Pakistan werden vom Nanga Parbat gemeldet. Laut Pemba Sherpa, Gründer des nepalesischen Veranstalters 8K Expeditions, erreichte heute die 36 Jahre alte Norwegerin Kristin Harila mit ihren drei Begleitern Chhiring Namgel Sherpa, Pasdawa Sherpa und Dawa Ongju Sherpa den Gipfel auf 8125 Metern. Damit setzte Kristin ihre Rekordjagd auf den Spuren von Nirmal „Nims“ Purja fort.

Wie der Nepalese im Jahr 2019 will Harila als erste Frau alle 14 Achttausender in einem halben Jahr besteigen – wie Nims mit Flaschensauerstoff, starker Sherpa-Unterstützung und, wenn möglich, Hubschraubern, um die Distanzen zwischen den Bergen möglichst schnell zu überwinden. In Pakistan dürfte dies nicht möglich sein, da Helikopterflüge im Norden des Landes nur dem pakistanischen Militär erlaubt sind.

Sechs Achttausender in 29 Tagen

Kristin Harila

Der Nanga Parbat war Kristins Achttausender-Erfolg Nummer sieben in diesem Jahr. In der Frühjahrssaison in Nepal hatte die frühere Skilangläuferin innerhalb von 29 Tagen sechs der 14 höchsten Berge der Welt bestiegen: Annapurna (28. April), Dhaulagiri (8. Mai), dem Kangchendzönga (14. Mai), Mount Everest und Lhotse (beide am 22. Mai) sowie Makalu (27. Mai). Laut Pemba Sherpa zieht Harilas Team nun weiter nach Norden, um auch die vier anderen Achttausenders Pakistans zu besteigen: K2, Broad Peak, Gasherbrum I und II.

Ebenfalls auf dem Nanga Parbat stand heute nach Angaben des Veranstalters Dolma Outdoor Expedition die Taiwanesin Grace Tseng mit ihren nepalesischen Begleitern Nima Gyalzen Sherpa und Ningma Dorje Tamang – mutmaßlich ebenfalls mit Flaschensauerstoff. Für die 29-jährige Grace war es ihr achter Achttausender.

Variante der Kinshofer-Route

Neue Variante in der Diamir-Flanke (grün)

Im unteren Bereich der Diamirwand des Nanga Parbat hatten die beiden Italiener Francois Cazzanelli und Pietro Picco in dieser Woche eine neue Variante zur beliebten Kinshofer-Route eröffnet. Die beiden Bergführer tauften ihren neuen Weg bis auf eine Höhe von 6000 Metern nach ihrem Heimattal: „Aosta Valley Express“.    

3 Antworten auf „Kristin Harilas Achttausender-Jagd: Nummer 7, Nanga Parbat“

  1. Nichts gegen diese Dame, aber mit drei Sherpas an der Seite und wahrscheinlich Sauerstoff, das ist schon etwas speziell. Gott sei Dank gibt es solche Heliflüge noch nicht in Pakistan, das wäre eine einzige Katastrophe für die Umwelt. Und wofür bitte. Was fällt den Menschen eigentlich noch alles ein auf ihrem Egotrip? Des Menschen schlimmster Feind ist die Eitelkeit.

  2. Sympathisch an Kristin Harila ist ihre Offenheit und Ehrlichkeit : sie geht auf alle 8000er mit Sauerstoff, sie trägt keine Lasten, sie installiert keine Fixseile, sie spurt nicht, sie findet insbesondere bei Nebel und Dunkelheit den Weg nicht, sie kann die Risiken kaum abschätzen. Vieles von dem kann sie auch nicht, sie ist Skilangläuferin und hat nur sehr wenig Bergerfahrung.
    Im Grunde also tut sie nichts anderes als einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ihre Leistung besteht in der Organisation und Finanzierung des Projekts.
    Spannend finde ich die Berichterstattung in den Medien: Pasdawa Sherpa und sein Onkel Dawa Ongju Sherpa standen mit ihr zusammen auf allen sieben Gipfeln und sind auch für die weiteren sieben eingeplant. Sie erbringen dieselbe Leistung plus die ganzen oben genannten Punkte. Also eine viel größere Leistung. Trotzdem handeln die Berichte von Kristin Harila, die beiden Sherpas Sherpas werden allenfalls in einem Satz erwähnt. Das liegt wohlgemerkt nicht an Kristin Harila, sie würdigt die herausragende Leistung der beiden immer wieder.

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